VERTRAUEN VERSPIELT? HOCHRECHNUNGSMETHODEN IN DER ALTERSVORSORGE
10. Januar 2023 | Geht es um die Altersvorsorge und Rentenversicherungen sind Kunden insbesondere zwei Kennzahlen wichtig: Was muss ich monatlich zahlen und noch viel zentraler: Wie hoch wird meine Rente einmal sein?
Während der Zahlbeitrag problemlos hingenommen wird, wird es bei den Auszahlungsbeträgen kritischer: Niemand kann in die Zukunft sehen und exakt vorhersagen, wie sich die Kapitalmärkte in den nächsten 20, 30 oder 40 Jahren entwickeln werden. Spätestens die letzten Jahre sollten uns gezeigt haben, dass auch das Unerwartete nicht ausgeschlossen ist – aber dass die Märkte dies trotz mancher Rückschläge auch überstehen.
Unabhängig dieser Entwicklungen muss die Versicherungsberatung aber aufzeigen, welche Wertentwicklungen Kunden in der Altersvorsorge erwarten können. Dafür gibt es zahlreiche Hochrechnungsmethoden:
- 3-6-9-Methode
- Brutto- oder Nettoberechnung
- Aktien-, Misch-, Rentenfonds, ETF oder Index-Nachbildung
- GDV-Methode oder aktuelle Verzinsung des Sicherungsvermögens
Sie alle haben unterschiedliche Vor- und Nachteile in der Kalkulation des Rentenvermögens. Nicht selten überfordert das den vorsorgewilligen Kunden. Versicherungsvermittler entscheiden sich daher nicht selten für die von ihnen favorisierte Methode, um der ohnehin komplexen Beratungssituation die Schwere zu nehmen.
Doch das weckt nicht selten falsche Erwartungen. Eine Entwicklung etwa mit 9 % Wertsteigerung ist in den meisten Fällen nicht realistisch. Das böse Erwachen folgt dann im Rentenalter, wenn es für eine zusätzliche Absicherung zu spät ist.
UNTERSCHIEDLICHE RENDITEERWARTUNGEN BEIM SELBEN TARIF
Zur Verdeutlichung dieser Unterschiede möchte ich hier ein echtes Beispiel für eine fondsgebundene Rentenversicherung vorstellen. Die Parameter sind standardmäßig gewählt:
Nach diesem Muster könnten nicht wenige Altersvorsorge-Tarife abgeschlossen werden. Mit 30 Jahren Laufzeit hat diese Rentenversicherung eine realistische Chance, an Gewinnen der Kapitalmärkte zu partizipieren. Bei einer deutlich kürzeren Laufzeit müsste der Monatsbeitrag entsprechend höher ausfallen, um dies zu kompensieren.
Je nach Hochrechnungsmethode ergeben sich für diesen Tarif nun folgende Ablaufleistungen nach 30 Jahren:
Die Leistungsspanne der Rentenversicherung reicht plötzlich von mageren 44.692 EUR bis hin zu 158.149 EUR. Damit hat derselbe Versicherungsvertrag eine Ergebnisspanne, die das Dreieinhalbfache des niedrigsten Ergebnisses beträgt, obwohl doch alle Hochrechnungsmethoden eine realistische Erwartung wecken wollen.
BESONDERE VORSICHT BEI HOCHRECHNUNGSMETHODEN
Keine dieser deterministischen Hochrechnungsmethoden ist per se falsch. Doch sie basieren alle auf unterschiedlichen Annahmen über Kosten und Kapitalmarktentwicklungen. Keine dieser Annahmen ist grundsätzlich ausgeschlossen – manche erweisen sich in der Praxis allerdings als unwahrscheinlicher oder inkonsistent.
Das geht am Ende zulasten des Kunden, der sich zu Rentenbeginn dann einer deutlich niedrigeren Summe gegenübersieht, als ursprünglich erwartet. In der Vergangenheit ist diese Erwartungshaltung oft enttäuscht worden – das Vertrauen in die gesamte Versicherungsbranche wurde dadurch geschädigt. Leidtragende sind nicht nur die Versicherungsgesellschaften, sondern vor allem die Versicherungsnehmer und Versicherungsvermittler, die auf diese Hochrechnungsmethoden vertraut haben.
Mit dem Neuen Renditestandard Volatium hingegen zeigen wir die Leistungsfähigkeit einer Rentenversicherung individuell, transparent und verständlich auf.
HÖHERE TRANSPARENZ IN DER ALTERSVORSORGE
Klar ist: Die Entwicklung der Kapitalmärkte ist nicht im Detail vorhersehbar. Entsprechend können auch die Wertentwicklungen von fondsgebundenen Rentenversicherung nicht mit absoluter Sicherheit angegeben werden.
Diesem Umstand trägt die stochastische Hochrechnung mithilfe von Data Science, Predictive Analytics und Business Intelligence Sorge. Mithilfe von über 10.000 Kapitalmarkt-Szenarien in einem schichtenübergreifenden Modell, das in Echtzeit auf individuelle Kundenanforderungen anpassbar ist, hat sich die Marktinitiative Neuer Renditestandard zusammengeschlossen. Vereint in der Anwendung des kontinuierlich weiterentwickelten stochastischen Hochrechnungsmodells Volatium arbeiten Versicherungsgesellschaften, Versicherungsvermittler und Analysten daran, wieder echtes Vertrauen und realistische Erwartungen in der Altersvorsorge zu vermitteln.
Unsere beispielhafte Rentenversicherung würde dabei wie folgt abschneiden:
Es zeigt sich: Es gibt nicht mehr die eine Erwartung einer Auszahlungssumme. Stattdessen arbeitet der Neue Renditestandard mit drei Szenarien für die Ablaufleistung, jeweils angepasst an die individuelle Chancen-Risiko-Neigung des Kunden.
- Pessimistisches Szenario mit 40.304 EUR
- Durchschnittliches Szenario mit 76.170 EUR
- Optimistisches Szenario mit 90.458 EUR
Wer sich noch stärker für Details interessiert, kann die zu erwartenden Renditen sogar in einer Häufigkeitsverteilung betrachten. Dadurch werden alle Beteiligten in die Lage versetzt, die Leistungsfähigkeit einer Rentenversicherung präziser einschätzen zu können. Letztlich kann der Versicherungsnehmer selbst auf dieser Basis entscheiden, ob diese realistisch erwartbare Rendite seinen Erwartungen entspricht oder ob er noch etwas an den Parametern verändern möchte. Die Versicherungsvermittlung übernimmt hier den einordnenden und beratenden Part, um die Kundenbedürfnisse auch tatsächlich in die richtigen Bahnen zu lenken.
Bisherige Hochrechnungsmethoden konnten einer unsicheren Zukunft noch nicht genüge Rechnung tragen. Mit dem Neuen Renditestandard Volatium hingegen zeigen wir die Leistungsfähigkeit einer Rentenversicherung individuell, transparent und verständlich auf. Die Zukunft gehört daher ganz klar der kundenindividuellen stochastischen Simulation in Echtzeit.
Ein Artikel von Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik