Alter & Vermögen

      Die flexible Altersvorsorge

      Die Fondsgebundene Rentenversicherung ist das Chamäleon unter den Altersvorsorgeprodukten, denn sie kann sich flexibel den Bedürfnissen der Verbraucher anpassen

      16. November 2021 | Wer hätte Anfang der 2000er Jahre ernsthaft damit gerechnet, dass wir uns jemals in einer solch langanhaltenden Niedrigzinsphase befinden würden? Der Rechnungszins lag bei bis zu 4 Prozent und die Überschussbeteiligungen legten noch eine ordentliche Schippe Rendite drauf. Kapitalgedeckte Altersvorsorge schien ein Selbstläufer zu sein. Seitdem kennt der Zins nur eine Richtung: Nach unten. Zum Jahreswechsel 2022 wird der Rechnungszins auf 0,25 Prozent gesenkt und viele Versicherungsgesellschaften verabschieden sich von vollständigen Beitragsgarantien. Denn vollständige Beitragsgarantien sind mit einem solchen Zins kaum noch darstellbar, da der Sparbeitrag eben nicht gleich dem eingezahlten Betrag ist. Aber die Beitragsgarantie in der Altersvorsorge ist und war schon seit jeher ein trügerischer Schein. Ein über Jahrzehnte anlegendes Produkt hat mit einer Beitragsgarantie eben gerade nicht eine Kaufkraftgarantie. Es galt also schon immer mit der Altersvorsorge nicht nur den Beitrag zu erreichen, sondern den Beitrag plus Inflation – erst hier fängt Rendite an.

      Flexibel reagieren

      Bereits seit 50 Jahren gibt es Fondspolicen. Am deutschen Markt waren sie lange Zeit Exoten. Aus heutiger Sicht muss man feststellen, dass fondsgebundene Altersvorsorgeprodukte die flexibleren Produkte sind. Während klassische Produkte heute in ihrer Rendite auf den garantierten Höchtsrechnungszins gefallen sind, können Fondspolicen weiter an den Kapitalmärkten ordentliche Renditen einfahren. Flexibel vor allem im Hinblick auf die Bedürfnisse der Verbraucher. Wenn Versicherungsnehmer weniger Volatiliät möchten, können Garantie- oder Rentenfonds in der Kapitalanlage genutzt werden. Wenn ein nicht absehbares Thema neu in das Bewusstsein von Verbrauchern rückt: Die Fondspolice kann folgen. So können häufig auch bei älteren Fondspolicen mittlerweile kostengünstige ETFs als Anlageform genutzt werden. Das stark im Bewusstsein wachsende Thema Nachhaltigkeit ist ein gutes Beispiel: Die Fondspolice kann folgen. Auch in Zukunft wird die Fondspolice auf Trends immer flexibel reagieren können – eine große Chance für jede qualifizierte Beraterin und Berater.

      Eine Chance für die Vermittlung

      Es wird auf dem Markt aktuell viele Versicherungsnehmer geben, die bereits eine Fondspolice in ihren Versicherungsordnern schlummern haben, deren Fondsportfolio aber noch nie aktualisiert wurde. Es wird sich lohnen diese Verbraucher auf Themen wie ETFs und Nachhaltigkeit anzusprechen. Es ist eine große Chance auf Vertrauensbildung, denn die Vermittlerin oder der Vermittler kommen nicht als diejenigen, die einen neuen Abschluss möchten. Vielmehr besteht die Chance in dem bestehenden Produkt die Kundinnen und Kunden für sich zu begeistern. Ein Cross Selling wird dafür der verdiente Lohn sein. Natürlich ist eine Fondspolice erklärungsbedürftiger und verursachen einen höheren Beratungsaufwand. Chancen und Risiken müssen dargestellt und den Kundinnen und Kunden erklärt werden. Aber auch hier gibt es Abhilfe. Eine gute Möglichkeit die komplexe Welt der Altersvorsorgeprodukte zu entschlüsseln und nachvollziehbar Kundinnen und Kunden zu erklären bietet unser Volatium Modell. Die von uns errechneten Chancen und Risiken werden transparent in Form von einheitlichen Renditekenngrößen dargestellt. Mit den auf Volatium basierenden Chance-Risiko-Klassen und dem Rendite-Index lassen sich einfach und auf einen Blick die Renditepotentiale von Produkten vergleichen und somit auch den Verbrauchern gut vermitteln.

      Blick in die Zukunft

      In der Regel wird man jedoch spätestens in der Rentenphase nicht an einer Berührung mit dem klassischen Deckungsstock vorbeikommen. Alte Fondspolicen mit ihren noch höheren Rechnungszins dürften in der Regel noch über hohe Rentenfaktoren verfügen. Aber es gibt mittlerweile einige Versicherungsgesellschaften, die die Zukunft schon im Auge haben und bereits jetzt fondsgebundene Rentenbezugsformen anbieten. Vielleicht keine schlechte Alternative für Produkte, die aktuell - und nächstes Jahr in noch erheblicherem Maße - ihren Rentenfaktor auf Grundlage eines historisch tiefen Rechnungszinses berechnen müssen. Theoretisch spräche nichts dagegen, wenn Versicherer diese Bezugsform auch in Bestandsprodukten anwenden würden. Ob Verbraucher aber schon jetzt bereit wären eine schwankende Rente zu akzeptieren, darf in der Mehrzahl bezweifelt werden. Die flexible Möglichkeit dazu wäre jedoch gegeben. Wir dürfen gespannt sein, was die Zukunft noch alles bereithält. Es bleibt zu hoffen, dass die Fondspolicen auch weiterhin so flexibel Veränderungen integrieren können.

      Ein Artikel von Andreas Ludwig, Bereichsleiter Rating & Analyse

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