PKV-Beiträge im Alter
Heute widme ich mich dem Thema in der Privaten Krankenversicherung (PKV), das wohl am meisten und emotionalsten diskutiert wird. Es geht um die PKV-Beiträge im Alter. Steigen diese im Ruhestand immer in astronomische Höhen oder sind das nur extreme Ausnahmen, von denen die Medien gelegentlich berichten? Was kann ich unternehmen, um PKV-Beiträge im Alter stabil zu halten und was, wenn ich einen höheren Beitrag im Alter reduzieren möchte?
Vergleicht man den Höchstbeitragssatz in der GKV (807,96 EUR im Jahr 2023) mit einem guten Tarif in der PKV in jungen Jahren, so erweist sich Letzteres meistens deutlich günstiger und das in der Regel bei besseren Leistungen. In der Beratung zur PKV ist es dennoch besser, nicht rein über den zu zahlenden PKV-Beitrag zu „verkaufen“, auch wenn dieser deutlich günstiger ist, sondern man sollte über die Leistungen des gewählten Tarifs sprechen.
Dennoch sind die Beiträge stets ein sehr relevanter Punkt bei Tarifabschluss. Deswegen bleiben wir heute mal bei dem Beitrag, zunächst einmal versuchen die Gesellschaften versuchen, die Mitgliedsbeiträge mit sogenannten Alterungsrückstellungen stabil zu halten. Alterungsrückstellungen bauen sich privat Krankenversicherte selbst auf, dies geschieht über ein Teil des Beitrags. Vereinfacht gesagt, zahlt man in jüngeren Jahren etwas mehr Beitrag, als man risikotechnisch müsste und spart sich somit in den Versicherungsjahren Rückstellungen an. Diese werden dann wiederum dazu verwendet, um die Beiträge im Alter stabil zu halten. Die Gesellschaften müssen mindestens zehn Prozent der Beiträge zur Bildung der Rückstellungen verwenden- Dies ist der gesetzliche Beitragszuschlag, er muss zwischen 21 und 60 Jahren zusätzlich zum Beitrag entrichtet werden und dient ab 65 Jahren zur Stabilisierung des Beitrages.
Beitragsentlastungstarife für noch geringere Beitragssteigerungen im Alter
Die Alterungsrückstellungen sind also Mechanismen, die die Gesellschaften von sich aus schaffen. Welche Möglichkeiten habe ich aber selbst in der Hand?
Hier kommen wir nun zu den Vorsorgetarifen, auch Beitragsentlastungstarife genannt. Diese Tarife funktionieren wie eine Art Rentenversicherung für den Krankenversicherungsbeitrag im Alter. Man schließt diesen Tarif zu einer bestehenden privaten Krankheitskostenvollversicherung ab und spart darin fürs Alter. Ziel dieses Tarifes ist, ab einem bestimmten Alter – zumeist dem Rentenbeginn -, den Beitrag in seiner eigenen privaten Krankenversicherung zu halbieren oder noch weiter zu senken. Gerade bei Angestellten, die im Erwerbsleben die Hälfte des Krankenversicherungsbeitrages vom Arbeitgeber erhalten, diesen Zuschuss im Rentenalter allerdings nicht mehr erhalten, stellt dieser zusätzliche Tarif eine gute Option dar, den Beitrag im Alter zu senken.
Eine Beispielsrechnung (ohne Pflegepflichtversicherung):
Bestandteile | Betrag |
---|---|
PKV-Beitrag (inkl. Vorsorgetarif) monatlich: | 700 Euro |
Vorsorgetarif: | 300 Euro Entlastung |
PKV-Beitrag zum Rentenbeginn: | 400 Euro |
Vom Staat bezuschusst: Beitragszuschuss der gesetzlichen Rentenversicherung
Des Weiteren gibt es ab Rentenbeginn noch eine Beitragszuschuss der gesetzlichen Rentenversicherung, und zwar im Jahr 2023 8,1 % der gesetzlichen Rente oder maximal die Hälfte des privaten Krankenversicherungsbeitrages.
Eine Beispielsrechnung (ohne Pflegepflichtversicherung):
Bestandteile | Betrag |
---|---|
PKV-Beitrag monatlich: | 600 Euro |
Gesetzliche Rente | 2.000 Euro |
8,1 % von 2.000 Euro | 162 Euro |
PKV-Beitrag im Rentenalter: | 438 Euro |
Es gibt einige Stellschrauben, um die PKV-Beiträge im Alter stabil zu halten.
Leistungsreduzierende Maßnahmen
Neben diesen genannten Optionen bietet die PKV noch weitere Möglichkeiten zur Reduzierung der Beiträge im Alter an. Dazu zählen etwa:
- die sogenannten Sozialtarife,
- Leistungsreduzierungen
- Übernahme höherer Selbstbehalte
Auch über diese Parameter kann man die monatliche Belastung im Alter senken. Dies geht aber in der Regel zu Lasten der Leistung und sollte daher gut überlegt sein
Fazit
Man sieht also, es gibt einige Stellschrauben, die man drehen kann, um die PKV-Beiträge im Alter stabil zu halten oder gar zu senken. Einige sind sogar gesetzlich verankert und zusätzlich besteht stets noch die Möglichkeit selbst vorzusorgen. Aber es gilt, wie eingangs schon erwähnt: die Leistungen der PKV sollten bei der Auswahl in den Vordergrund gerückt werden und nicht der Beitrag. Deutlich wurde dennoch, dass die PKV-Beiträge im Alter eben nicht unbezahlbar sind.