M&M Rating ESG Unternehmen 2024

Im aktuellen M&M Rating ESG Unternehmen ist eine positive Entwicklung erkennbar. Dies zeigt das aktuelle Gesamtratingergebnis der 28 analysierten Unternehmen im Vorjahresvergleich: 15 Versicherer werden mit der höchsten Bewertung von fünf Sternen ausgezeichnet. Dies stellt eine Verbesserung zum Vorjahr dar, in dem nur 12 Versicherer diese Bewertung erhielten. Acht weitere Versicherer erhalten vier Sterne, ebenfalls eine Steigerung gegenüber den sieben Gesellschaften des Vorjahres. Auch im Mittelfeld zeigt sich Stabilität: Fünf Unternehmen erreichen eine Bewertung von drei Sternen, während es im Vorjahr noch sieben waren. Besonders bemerkenswert ist die Verbesserung im unteren Bewertungsbereich: Es gibt in diesem Jahr keine Versicherer, die mit zwei oder einem Stern bewertet sind. Zum Vergleich: 2023 erhielten noch zwei Versicherer diese niedrigen Bewertungen (ein Versicherer mit zwei Sternen und einer mit einem Stern). „Die Berichterstattung ist insgesamt transparenter geworden. Besonders stark sind die Unternehmen im Bereich Governance aufgestellt, wo die strategische Verankerung der ESG-Thematik deutlich fortgeschritten ist“, erklärt Frickmann.

Im Teilrating Environment bildet sich eine starke Verbesserung gegenüber dem Vorjahr ab. Dies zeigt das aktuelle Ergebnis der 28 analysierten Unternehmen im Vorjahresvergleich: 2024 werden 14 Unternehmen mit der Höchstbewertung von fünf Sternen ausgezeichnet, im Vergleich zu nur fünf Unternehmen im Jahr 2023. Die Zahl der Unternehmen mit vier Sternen bleibt mit sieben Gesellschaften konstant. Das Mittelfeld hat sich deutlich nach oben verschoben: lediglich sechs Unternehmen erhalten drei Sterne, verglichen mit 11 im Vorjahr. Auffällig ist auch der Rückgang bei den niedrigen Bewertungen. Während 2023 noch vier Unternehmen mit zwei Sternen bewertet wurden, ist es 2024 nur noch eines, und es gibt keine Bewertungen mit einem Stern mehr. „Das Ergebnis zeigt deutlich, dass die Versicherer ihre geplanten Maßnahmen in diesem Bereich auch umgesetzt haben“, sagt Frickmann.

Die herangezogenen Kriterien im Teilrating Environment beleuchten, wie gut die Branche aktuell in den einzelnen Bereichen aufgestellt ist. Herausfordernd für die Versicherungsgesellschaften sind nach wie vor die großen Datenmengen, die sie beschaffen, erfassen und analysieren müssen.

Auch wenn eine differenzierte Vergleichsbetrachtung zum Vorjahr aufgrund der aktuell noch unterschiedlichen Grundgesamtheit sowie der veränderten Kriterien nicht sinnvoll ist, lässt sich eine positive Tendenz verzeichnen. Erreichten die 28 Versicherer im Teilrating Environment 2023 im Schnitt 3,7 von fünf Punkten, so zeigt sich heute ein Schnitt von 4,4 Punkten. Der höchste Erreichungsgrad wird bei den Initiativen zur CO2-Reduzierung und den Taxonomie-KPIs der Konzern- und Lebensversicherungskapitalanlagen erzielt, mit jeweils 4,7 von 5 Punkten im Mittel. Auch die Taxonomie-KPIs im Non-Life-Bereich schneiden mit im Schnitt 4,8 Punkten sehr gut ab. Die Integration von ESG-Faktoren in Non-Life-Versicherungsprodukten erreicht im Mittel 4,4 Punkte. Bei der Offenlegung der CO2-Emissionen zeigen die Unternehmen mit 3,8 Punkten im Schnitt noch Potenzial zur Verbesserung. Insgesamt spiegeln die Ergebnisse eine positive Entwicklung und Transparenz wider.

Die deutschen Versicherer zeigen sich mit erneut im Schnitt 4 Sternen im Teilrating Social sehr gut aufgestellt. Es ist ein leichter Trend nach oben zu verzeichnen. Dies zeigt das aktuelle Ergebnis der 28 analysierten Unternehmen im Vorjahresvergleich: 2024 werden 12 Unternehmen mit der Höchstbewertung von fünf Sternen ausgezeichnet, im Vergleich zu 11 Unternehmen im Jahr 2023. Erneut erreichen sieben Gesellschaften vier Sterne. Mit neun Versicherern wird ebenfalls ein Versicherer mehr als im Vorjahr mit drei Sternen bewertet. Die schlechten Bewertungen im Zwei-Sternebereich aus dem Vorjahr werden in diesem Jahr nicht vergeben. „Im Rahmen der Vorbereitungen auf CSRD fiel der Fokus weniger auf den Bereich Social und die Versicherer konzentrierten sich stärker auf die geforderten Umsetzungen in den Bereichen Environment und Governance“, zeigt Frickmann das Zusammenspiel auf.

Im Teilrating Social zeigen die Kriterien, wie die Branche ihre soziale Verantwortung aktuell in ihren Stakeholder-Relations umsetzt. Auch wenn eine differenzierte Vergleichsbetrachtung zum Vorjahr aufgrund der aktuell noch unterschiedlichen Grundgesamtheit nicht sinnvoll ist, lässt sich auch in diesem Bereich eine positive Tendenz erkennen. Erreichten die 28 Versicherer im Teilrating Social 2023 im Schnitt vier von fünf Punkten, so zeigt sich heute ein Schnitt von 4,2 Punkten.

Im Bereich „Work-Life-Balance“ schneiden die Unternehmen mit im Schnitt 4,7 Punkten, gefolgt von 4,5 Punkten im Gesundheitsmanagement am besten ab. Hier zeigen viele Unternehmen ein hohes Engagement für ihre Mitarbeiter. Bei den Themen „Diversität und Inklusion“ erreichen die Gesellschaften im Schnitt 4,2 Punkte. Weiterhin fällt vor allem die niedrige Frauenquote in den Führungsebenen ins Auge. Auch wenn ein Großteil der Versicherer dies sehr transparent darstellt. Bei den Maßnahmen zur Inklusion zeigen sich die Versicherer noch zurückhaltend. Die Behinderten- oder die Schwerbehindertenquote veröffentlichen weniger als zwei Drittel der Versicherer. Die Datenlage im Bereich Kundenzufrieden kann noch konkreter werden. Aktuell sind die Versicherer hier im Schnitt mit 3,9 Punkten bewertet. Vor allem die Kundenzufriedenheitsmessungen sowie das Beschwerdemanagement haben den M&M Analysen zufolge noch Luft nach oben. Ihr soziales Engagement wird mit 3,7 Punkten bewertet. Es schwächelt noch in Bezug auf seine Transparenz. Spenden werden auch in diesem Jahr von einem Großteil der Versicherer offengelegt. Inzwischen geben rund die Hälfte aller Gesellschaften konkretere Informationen zur Aufteilung ihres sozialen Engagements an. Das sind weitaus mehr Gesellschaften als im letzten Jahr.

Die Sterneverteilung zeigt mit einem Durchschnitt von 4,6 Sternen das höchste Niveau der drei Teilratings. Das aktuelle Ergebnis der 28 analysierten Unternehmen zeigt im Vorjahresvergleich ein ähnliches Bild: Mit 21 Versicherern erreicht wieder ein Großteil fünf Sterne, mit lediglich einem Versicherer weniger als im Vorjahr. Nur zwei Versicherer schließen sich mit der sehr guten Bewertung von vier Sternen an, ebenfalls eine Gesellschaft weniger als 2023. Mit vier Versicherern erhalten drei Versicherer mehr als im Vorjahr eine Drei-Sterne-Bewertung. Erneut ist nur eine Gesellschaft mit zwei Sternen bewertet. Einen Stern erhält dieses Jahr kein Versicherer. Im Vorjahr erhielt ein Versicherer diese Bewertung. „Im Bereich Governance ist die Verankerung der ESG-Strategie am deutlichsten zu erkennen. Die Versicherer sind hier noch transparenter geworden, die Basis wurde nachgezogen und für CSRD aufgebaut. Hier werden wir weiterhin eine große Dynamik sehen“, resümiert Frickmann.

Im Teilrating Governance zeigen die Kriterien in der Analyse auf, wie das Thema Nachhaltigkeit in den Unternehmen bereits in den Prozessen implementiert ist. Die Branche zeigt hier eine hohe Bereitschaft zur Transparenz. Auch wenn eine differenzierte Vergleichsbetrachtung zum Vorjahr aufgrund der aktuell noch unterschiedlichen Grundgesamtheit nicht sinnvoll ist, lässt sich auch in diesem Bereich eine positive Tendenz erkennen. Erreichten die 28 Versicherer im Teilrating Governance 2023 im Schnitt 4,5 von fünf Punkten, so zeigt sich heute ein Schnitt von 4,6 Punkten. Im Bereich „Nachhaltigkeitsverantwortung“ erzielen sie 4,9 Punkte. In der „Doppelten Wesentlichkeitsanalyse“ sind es 4,2. Das Thema ESG ist bereits nachhaltig in den Unternehmensstrategien verankert. Das spiegelt das Ergebnis von 4,5 Punkten im Durchschnitt wider.